Das Ziel ist erreicht! Nach mehr als 1.000 km Strecke und fast 46 h Fahrtzeit bin ich nach 9 Tagen in Ho Chi Minh City (auch bekannt als Saigon) angekommen! Mir geht es gesundheitlich gut, es gab keine besorgniserregenden Ereignisse und ich fühle Zufriedenheit pur. Was will ich mehr?
Richard aus San Francisco – ein selbsternannter Asienkenner – neben mir an der Bar sagt, das wäre vor 10 Jahren nicht möglich gewesen.. Ich weiß es nicht 😉 Ist auch egal. Ich hab’s für mich heute möglich gemacht. Was das Verrückte ist: Wenn ich die Tour morgen wiederholen würde, ich würde in der Zeit komplett andere Dinge erleben! Aber warum verrückt? Wie genial, wie vielfältig, welche Möglichkeiten…!
Es fällt mir schwer die letzten Worte für diesen Blog zu verfassen. Tausende Dinge geistern durch meinen Kopf. Ich bin unsortiert. Was ich insgesamt erlebt habe, war viel mehr als ich hier jemals niederschreiben könnte. In den persönlichen Gesprächen hoffe ich viel mehr teilen zu können als nur das, was ihr hier lesen konntet. Ich versuch’s noch einmal mit einer kurzen Zusammenfassung der letzten Etappe:
Die Tour (hier im Zeitraffer) heute lief erneut unspektakulär. Man könnte fast sagen: Routiniert 😉 Um 10:30 bin ich an der Grenze angekommen. Ich war etwas verunsichert, da ich im Gegensatz zu Kambodscha kein Visum im Pass hatte. Das sollte grundsätzlich kein Problem sein, da deutsche Bundesbürger befristet bis Mitte 2017 visumfrei nach Vietnam einreisen dürfen. Dennoch ist es sicher was anderes am Flughafen anzukommen oder wie ich auf dem Landweg. Alles ging seinen Gang, ich bekam einen Stempel in den Reisepass, wurde samt Rucksack durchleuchtet und durfte passieren. Mein Fahrrad musste ich im Anschluss an das Prozedere „nachholen“. Inkl. Fahrradtaschen. Die gingen einfach mit durch – ohne Scan. Deutsche Gründlichkeit wäre da sicher anders vorgegangen 🙂
Nach knapp 2 h auf vietnamesischen Straßen nahm der Verkehr sprunghaft zu. Ho Chi Minh City war nicht mehr fern. Ehrlich gesagt war der Verkehr aber nicht so krass für mich wie der in Phnom Penh. Daher habe ich die letzten Kilometer meiner Tour ganz locker und entspannt abgespuhlt und bin dank Navigation ohne Umschweife direkt zur vorab über Facebook gebuchten Unterkunft gefahren.
Till aus Bayern, der Geschäftsführer, sah mir direkt an was ich brauchte: Ein Bier! So bekam ich bei Geselligkeit direkt die Chance meine Geschichte zu erzählen und alles andere von mir abfallen zu lassen.
Heute Abend treffe ich dann meinen Freund André. Ich hab’s ihm quasi vor einigen Tagen versprochen 😉 In den nächsten Tagen hab ich noch einiges zu tun. Zum Beispiel werde ich mein Fahrrad (meinen treuen Begleiter!!!) per Paketdienst zurückschicken. Daneben benötige ich noch einen Anzug für die Hochzeit meiner Freunde Grace und Kolja, die ja der eigentliche Auslöser für diese bekloppte Idee war! Am 5. Januar geht’s dann über Hong Kong nach Hainan. Dort findet die Hochzeit statt.
Ich möchte abschließend euch allen danken! Viele liebe Worte in Form von Nachrichten oder Kommentaren haben mir so viel gegeben. Das größte Feedback waren wohl die bisher über 3.400 Seitenaufrufe! Danke schön!!! 🙂